Das Schloss Philippseck bei Münster
Das Schloß Philippseck lag nordwestlich, dicht über dem Dorf Münster bei Butzbach auf einer Anhöhe; genannt der Schloßberg. Es wurde zwischen 1626-1628 von Landgraf Philipp III. (1581-1643) von Hessen-Butzbach erbaut und diente in den Wirren des 30jährigen Krieges dem Landgrafen und seinen Untertanen als Pest- und Fluchtburg in Zeiten der Not.Dies geht auch aus einem Fundamentstein des Schlosses mit folgener Inschrift hervor:
In Tausend Sechshundert zwanzigfünften Jahr
Nahm Landgraf Philipp zu Hessen wahr
Des Gehbergs, baut drauff Philippseck
Zum Pestfluchthaus und zum Bergwerk:
Gott schütze gnedig und bewahr
Ihr Fürstlich Gnade diß Haus vor Gefahr.
Die Besonderheit von Philippseck war sein dreieckiger Grundriß.
Dieses Schloß war sowohl innen als auch außen dreieckig angelegt mit jeweils drei dreieckigen Vorbauten an den Längsseiten als Bollwerke. Durch seine exponierte Lage über einem Steilhang und seinem gut befestigten Keller mit Schießscharten, Wällen und Gräben war es gegen feindliche Angriffe gut geschützt.
Mehrere unterirdische Gänge verbanden das Schloß mit dem Dorf, u.a. mit der Kirche und mit der Schmelzmühle unterhalb von Philippseck, die zu Zeiten des Silber- und Erzabbaues als Hammerwerk und Schmelzhütte diente.
Nach dem Schloß führte auch ein Amt diesen Namen, zu dem 1696 die Orte Münster, Maibach, Bodenrod und Weiperfelden gehörten.
Nach dem Tode des Landgrafen am 28.04.1643 war Schloss Philippseck zuerst verwaist, da der Graf kinderlos gestorben war. Später lebte Anna Elisabeth, die zweite Gemahlin des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen-Bingenheim nach ihrer Scheidung in dem Schloß.
Nach mehreren Besitzwechseln wurde es schließlich von Landgraf Heinrich 1710 - 1741 zuletzt bewohnt.
Da das Schloß bereits Mitte des 18. Jahrhunderts baufällig war, wurde Schloss Philippseck schließlich 1773 wegen seiner unzweckmäßigen und eigenwilligen Bauform um 1300 fl auf Abbruch verkauft.
Philippseck heute:
Von dem Schloß sind heute nur noch wenige Spuren auf dem Schloßberg zu erkennen, so nur einige Reste des inneren und äußeren Wehrgrabens und des Schloßgartens.
Quellen: Valentin Wagner, Georg Wilhelm Justin: Die Wüstungen im Großherzogthum Hessen, 1854